|
© 2005 rossaepfel-exkurse.de, Version 1.23 vom 6. Juli 2008
Zum "Neoliberalismus" als "Politik und 'Theorie' der Umverteilung nach oben" sowie Wikipedia-Übersetzungen sh. Rossäpfel-Exkurse.
Zum "Neoliberalismus" und der "Arbeitsplatzvernichtung durch Umverteilung nach oben" sh. Rossäpfel-Theorie.
Zitate zum "Neoliberalismus"
"Der Hi-Tech-Neoliberalismus ist jedoch ein falscher Traum für die meisten Menschen. In den USA sinkt der Durchschnittslohn seit zwanzig Jahren. In der EU ist die Massenarbeitslosigkeit zum permanenten Phänomen geworden." (Richard Barbrook: "Die digitale Wirtschaft", politik-digital.de, 3.2.2002, übersetzt von Ines Robbers)
"Der Neoliberalismus ist heute das, was für die Theologen des Mittelalters die ,communis doctorum opinio‘ war." (Pierre Bourdieu, zitiert nach Jakob Augstein: "Missing Links", SZ, 13.10.1998)
"Aber die Macht des Neoliberalismus ist so überwältigend, dass er von Leuten ins Werk gesetzt wird, die sich als Sozialisten bezeichnen. Ob Schröder, Blair oder Jospin, es sind Leute, die sich auf den Sozialismus berufen, um neoliberale Politik zu machen." (Pierre Bourdieu im Gespräch mit Günter Grass: "Zivilisiert endlich den Kapitalismus!", zeus.zeit.de, 49/1999)
"Denn dieser Neoliberalismus ist nur die schlichte, frisch getünchte Maske einer urtümlichen konservativen Ideologie, bedeutet eine 'konservative Revolution', die sich, gerade auch in den Medien, nun auf der Höhe des Zeitgeschmacks darstellt." (Pierre Bourdieu: "Für ein Österreich als Vorreiter des sozialen Europas", für IG-Kultur-Veranstaltung vom 31.3.2000, eipcp.net)
"Der Neoliberalismus ist eine Eroberungswaffe. Er predigt einen wirtschaftlichen Fatalismus, gegen den jeder Widerstand zwecklos erscheint. Der Neoliberalismus ist wie Aids: Er zerstört das Immunsystem seiner Opfer." (Pierre Bourdieu, zitiert nach Jean Ziegler: Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher, München 2002, Webseite "Privatisierung der Welt")
"Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber" (Bertolt Brecht, aus: "Schweyk im Zweiten Weltkrieg").
"Der Neoliberalismus ist eine Bewegung der Enteignung des Volkes und der Reduktion von Demokratie auf die Wahl zwischen verschiedenen Statthaltern der Kapitalinteressen." (Michael Brie: So viel Demokratie war noch nie. Beitrag für ein Seminar auf dem europäischen Sozialforum, November 2003)
"Der Neoliberalismus ist eine Waffe gegen die Armen..." (Noam Chomsky, zitiert nach "Neutralität im Neoliberalismus", Gerhard Gstöttner-Hofer: "Neutralität im Neoliberalismus", ZOOM Zeitschrift für Politik und Kultur, Nr. 1 + 2, 1997)
"Neoliberalismus ist die alte Strategie, den Wehrlosen das Regime der freien Marktwirtschaft aufzuzwingen und sich gleichzeitig auf Machpositionen zu stützen, um seine eigenen Interessen zu schützen." (Noam Chomsky, zitiert nach: "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren - Noam Chomsky und der Neoliberalismus", Gespräch mit Oskar Negt zu Chomskys Buch: Profit over People - Neoliberalismus und globale Weltordnung, 3sat.de, 20.12.2000).
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein zu den Parolen für "Kaiser, Gott und Vaterland" lt. helles-koepfchen.de, aber bestens passend zum obigen Brecht-Zitat).
"Für mich bedeutet Neoliberalismus keine ökonomische, sondern eine Werteentscheidung, daß letztlich der Besitzindividualismus höher rangiert als soziale Solidarität." (Joschka Fischer: "Der Neoliberalismus ist eine Werteentcheidung", Telepolis, 24.7.1997)
"Der Neoliberalismus ist die Verschärfung, nicht die Lösung von Krisen." (Klaus Peter Kisker, FU Berlin, Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsgeschichte, 23.5.2005)
"Neoliberalismus ist nicht nur eine besondere Sicht der Ökonomie, eine Doktrin radikalisierter kapitalistischer Marktökonomie. Er (ver-)formt zudem das politische und kulturelle System, indem er Asozialität organisiert und antipolitische wie autoritäre Versionen von Politik vorantreibt." (Eva Kreisky: Neoliberalismus als Theorie und Praxis, Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, Sommersemester 2003)
"Die Anpassung an den Neoliberalismus ist so nicht nur die Ursache für den Niedergang der SPD bei ihren treuen Anhängern und ihren potentiellen Wählern insgesamt, es ist auch die Brücke für den Gang der Grünen zu den 'Schwarzen'." (Albrecht Müller und Wolfgang Lieb: "Strategie-Debatte in der SPD", nachdenkseiten.de, 10.2.2004)
"Neoliberalismus ist nicht die avancierte Form von liberal, sondern laut NOAM CHOMSKY handelt es sich um eine Art Begriffsdiebstahl, eine fälschlich etikettierte Rücknahme liberaler Ideen und Strukturen." (Gerhart Neuner: "Wer zahlt die Zeche? - Bildung unter den Bedingungen eines sich ausbreitenden Neoliberalismus", Leibniz-Sozietät Berlin, 24.1.2001)
"Der Neoliberalismus ist vielmehr der politisch-ideologische Überbau für die Interessen des transnationalen Kapitals." (Conrad Schuhler: "Bundestagswahlen 2005 - Die Schwächen der Linkspartei und warum man sie dennoch wählen sollte", isw sozialökologische wirtschaftsforschung, München, 4.8.2005)
"Im Menschen- und Gesellschaftsbild des Neoliberalismus ist der Mensch verdammt zu ewiger Unkenntnis, Gefangener im Dickicht allgemeiner Unübersichtlichkeit. Die Freiheit des Neoliberalismus muß durch Unterwerfung erkauft werden." (Herbert Schui: "Neoliberalismus - politische und theoretische Grundlagen", zu seinem Buch: Wollte Ihr den totalen Markt? - Der Neoliberalismus und die extreme Rechte, München 1997)
"Auch der Neoliberalismus ist damit militante Gegenaufklärung: Die Menschen sollen ihre Lage nicht durch vermehrtes Wissen in einer kollektiven bewußten Anstrengung in den Griff bekommen. Denn dies würde mit der Herrschaft aufräumen müssen, die der Neoliberalismus mit all seinen Kunstgriffen zu legitimieren sucht." (Herbert Schui: "'Haupteigenschaft der menschlichen Natur'? - Bemerkungen zur Nähe von Rechtsextremismus und Neoliberalismus", bdwi.de, zu erreichen über Forum Wissenschaft 4/2000).
"Der Neoliberalismus ist im Kern eine Ideologie, im Unterschied zum traditionellen sozialstaatlichen Kapitalismus. Seit den 80ern herrscht in den USA ein inbrünstiger Glaube an den Markt, insbesondere an die Finanzmärkte." (Emmanuel Todd im Interview mit taz.de v. 28.6.03).
"Der Neoliberalismus ist als eine ideologische Weltanschauung zu verstehen, die stark auf ökonomischen Theorien beruht, sich aber nicht auf diese beschränkt." (Bernhard Walpen: "Neoliberalismus", SOZIALinfo - Wörterbuch der Sozialpolitik, Bern, 2003)
"Der Neoliberalismus ist unfähig, der Menschheit eine Zukunft in Würde und Demokratie anzubieten." (weltsozialforum.org: "Aufruf zur Tat", Porto Alegre, 31.1.2005, übersetzt von Torsten Trotzki)
Reicher Mann und armer Mann Standen da und sahn sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.
(Bertolt Brecht, aus dem Gedicht "Alfabet", 1934) Sh. http://www.quotez.net/german/bertolt_brecht.htm, zitiert von Peter Sodann am 3.7.2008 bei Maybrit Illner als einzigem Vertreter des "Kleinen Mannes" in der Sendung "'Kleiner Mann', was nun?", zdf.de, mit den Neoliberalen Hans Olaf Henkel (Ex-BDI-Chef), Christine Haderthauer ("würdige" Nachfolgerin des CSU-Generalsekretärs Markus Söder), Klaas Hübner, (SPD, Sprecher des neoliberalen Seeheimer Kreises), und dem Gewerkschaftsspalter Manfred Schell (CDU, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer - GDL, Konkurrent der Bahngewerkschaften GDBA und Transnet gegen den Ex-Tansnet-Chef Norbert Hansen, SPD, der als Belohnung für seine Pläne zur Bahnzerschlagung zum Bahn-Vorstand aufrückte - sh. "Transnet: Hansen könnte bald unter Druck geraten", wdr.de, 9.5.2008, und "Die Gewerkschaften Transnet, GDBA und GDL", tagesschau.de, 30.1.2008.) Also wieder einmal eine schlagkräftige und "illustre" Illner-ZDF-Runde gegen den "Kleinen Mann".
|
|